Dropbox, Google Drive und SkyDrive verschlüsseln

Spätestens nach den Veröffentlichungen des Whistleblowers Edward Snowden sollte jeder erfahren haben, dass die US-Geheimdienste nicht nur ihre eigenen Bürger, sondern auch die EU-Bürger auf eine geradezu krankhafte Weise überwachen. Dem nicht genug, überwacht auch Großbritanien, Frankreich und Deutschland und wahrscheinlich auch viele weitere Staaten ihre Bürger auf die gleiche perfide Art.

Ganz kann man sich dieser Überwachung nicht entkommen, aber man sollte den Schnüfflern auch nicht alles auf einem Teller servieren. Zumindest den Datenverkehr und die Daten in der Cloud sollte man verschlüsseln.
Ich persönlich verwende gerne Dropbox. Zwar ist der Datenverkehr verschlüsselt und angeblich sind auch die Daten verschlüsselt, aber alleine die Tatsache, dass Dropbox Amazon-Server in den USA nutzt (Amazon ist ein großer Cloud-Anbieter, bei dem auch Dropbox den Speicherplatz einkauft) machen mich misstrauisch.

Ich habe mich umgeschaut, wie ich meine Dropbox-Daten verschlüsseln kann und bin auf Boxcryptor gestoßen. Mit diesem Programm kann man einzelne Dateien oder ganze Verzeichnisse verschlüsseln. Die verschlüsselten Daten bleiben in der Dropbox oder einem anderen Cloud-Dienst (z.B. Google Drive, SkyDrive) liegen und werden ganz normal mit anderen Geräten synchronisiert. Um die verschlüsselte Dateien anzuzeigen, startet man Boxcryptor, der dann ein virtuelles Laufwerk erstellt, welches die Dateien aus der Dropbox enthält. Alle Dateien erscheinen dort unverschlüsselt, so dass man damit weiter arbeiten kann. Schließt man Boxcryptor, so verschwindet das virtuelle Laufwerk und man sieht nur die verschlüsselten Daten in der Dropbox.

Um zu zeigen, dass jeder in wenigen Minuten seine Daten schützen kann, habe ich eine Bilder-Anleitung für die Installation und Verwendung von Boxcryptor auf Windows 7 erstellt.

Zuerst muss man Boxcryptor herunterladen und die installieren. Man folgt den Installationsanweisung bis dieses Fenster erscheint. Hier muss man mit ‚Ja‘ weiter machen.

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Hier auf ‚Installieren‘ klicken um die Treiber für das virtuelle Laufwerk zu installieren.

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Nach der Installation erscheint auch schon das Boxcryptor-Fenster. Hier hat man die Möglichkeit sich mit den Online-Zugangsdaten anzumelden oder man erstellt ein rein lokales Profil, so dass keine Internetverbindung notwendig sein wird. Im ersten Fall wird die Schlüsseldatei auf dem Server von Boxcryptor abgespeichert, im zweiten Fall bleibt sie auf dem eigenen Rechner und man ist selbst für sie verantwortlich. Sie darf nicht verloren gehen, sonst hat man keine Möglichkeit, die Daten zu entschlüsseln. Die genauen Unterschiede können im Technischen Überblick nachgelesen werden.
Ich wähle hier ‚Boxcryptor mit einem lokalen Account benutzen‘. Man kann später immer noch einen Online-Account erstellen, falls es gewünscht ist.

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Hier kommen noch ein paar Erklärungen zu den Accounts.
Wir haben noch keine Schlüsseldatei (sie wird benötigt, falls man auf einem zweiten Rechner die Daten aus der Dropbox entschlüsseln möchte), also wählen wir ‚Lokaler Account‘.

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Hier gibt man den Namen und den Speicherort für die Schlüsseldatei. Man sollte sie am besten auf einem externen Speicherort (USB,extern Festplatte, CD etc.) sichern.

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Jetzt muss man ein sicheres Passwort erstellen. Es sollte am besten Groß- und Kleinbuchstaben, Zahlen und Sonderzeichen enthalten und auf keinen Fall mit dem Passwort für andere Online-Dienste z.B. E-Mail übereinstimmen.
Universität Duisburg-Essen erklärt wie man sich schnell sichere Passwörter ausdenken kann.

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Damit ist die Installation beendet und Boxcryptor stellt noch eine Tour zur Benutzung des Programms dar.

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Im Internet-Explorer wird ein neues Laufwerk (hier: ‚Boxcryptor (X:)‘ ) angezeigt und auch in der Kategorie ‚Favoriten‘ verlinkt.
Die unverschlüsselten Daten legt man entweder in dieses Laufwerk in den Ordner ‚Dropbox‘ oder direkt in den Dropbox-Ordner, den man auch sonst verwendet.

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Ich habe zu Testzwecken eine Textdatei im Boxcryptor-Verzeichnis erstellt.

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Um eine Datei oder ein Verzeichnis zu verschlüsseln, klickt man darauf mit der rechten Maus drauf und wählt mit der linken die Option Boxcryptor->Verschlüsseln. Je nach Größe der Dateien kann es etwas dauern bis sie verschlüsselt werden. Danach erscheint der Name der Datei grün.

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In der Dropbox bekommt diese Datei, wie alle verschlüsselte Dateien eine .bc-Endung. Verzeichnisse bekommen einen Namenszusatz ‚_encrypted‘.
Versucht man jetzt die oberhalb erstellte Textdatei zu öffnen (in dem ich die Endung wieder auf .txt ändere), so sieht man nur einen Buchstabensalat.

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Boxcryptor ist eine bequeme Möglichkeit eigene Daten in der Cloud zu schützen. Ein mulmiges Gefühl bleibt aber trotzdem bestehen, da die Software nicht Open Source ist. Wer nicht darauf verzichten möchte, der kann mit Truecrypt einen Container in der Cloud erstellen.

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