Neuerungen in WordPress 3.0

Heute wurde der zweite WordPress 3.0 Release Candidate veröffentlicht. Bis zur endgültigen Version kann es also nicht mehr lange dauert. Doch welche Neuerungen bringt die neue Version mit sich?
Ich habe etwas recherchiert und stelle hier eine subjektive Auswahl vor, die selbstverständlich nicht den ganzen Funktionsumfang der Version widerspiegelt.

Neues Standard-Theme
In der neuen Version bekommt WP ein neues Äußeres. Bis jetzt war Kubrick das Standard-Theme nach einer Neuinstallation. Dieses wird nun durch "Twenty Ten" Theme ersetzt. Das Theme wirkt etwas schöner und aufgeräumter als Kubrick. Zudem hat es viele Anpassungsmöglichkeiten, wie zum Beispiel austauschbare Headergrafik.

Standardmäßig individueller Benutzername
Richtet man WP neu ein, so wird automatisch ein Benutzer ‘admin’ mit Administratorrechten erstellt. Dies stellt ein gewisses Sicherheitsrisiko dar, da der Angreifen sich direkt auf das Passwort konzentrieren kann und nicht erst den Benutzernamen rausfinden muss.
WP 3.0 bietet die Möglichkeit bereits während der Installation einen individuellen Benutzernamen zu anzulegen.

Benutzerdefinierter Hintergrund
Jedes Theme in WP 3.0 kann einen individuellen Hintergrund bekommen. Dazu muss in der Datei functions.php folgende Zeile hinzugefügt werden.

if ( function_exists('add_custom_background') )
    add_custom_background();

Dadurch erscheint im Menü “Design” ein Unterpunkt “Hintergrund” und man kann eine Hintergrundgrafik oder Farbe festlegen.

Dabei wird die Grafik per CSS direkt in HTML-Code eingebunden. Das ist zwar nicht besonders schön, aber wohl die effizienteste Lösung.
Oder gibt es eine bessere und genauso performante Lösung, als folgenden CSS-Code direkt in HTML einzubinden?

<style type="text/css" > 
body { 
background-image: url('http://localhost/vm/wp-content/uploads/2010/06/Desert.jpg'); 
background-repeat: no-repeat; 
background-position: top left; 
background-attachment: fixed;} 
</style>

Benutzerdefinierte Beitrag-Typen (Custom Post Types)
Bis jetzt ist es in WordPress so, dass man generell zwei Typen von Beträgen hat: Pages und Posts, also statische Seiten z.B. für Impressum und normale Beiträge. In WP 3.0 bekommt man die Möglichkeit eigene Beitragstypen zu definieren. Man kann damit zum Beispiel extra Post-Typen für Projekte, Fotoalben, Foren ect. anlegen.

Ein minimales Beispiel:

// code in functions.php 
function post_type_projects() {
	register_post_type( 'projects',
                array( 'label' => __('Projects'), 'public' => true, 'show_ui' => true ) );
	register_taxonomy_for_object_type('post_tag', 'projects');
}
add_action('init', 'post_type_projects');

Das Ergebnis ist eine neue Beitragskategorie. So behält man immer die Übersicht.

Damit hat WordPress einen großen Schritt in Richtung eines richtigen CMS-Systems gemacht.

Verbessertes Menü-Management
Mit WP 3.0 hat man endlich eine komfortable Möglichkeit Menüs zu erstellen und zu verwalten. Damit sind Plugins wie z.B. Pagemash, nicht mehr nötig.

Man kann für jeden Widget-Bereich ein eigenes Menü erstellen. So kann zum Beispiel an der Seite oder im Fußbereich ein anderes Menü angezeigt werden als im Headerbereich.
Auf jeden Fall ist es eine Funktionalität, die ich schon immer in WP vermisst habe.

Multisite Management
WordPress MU wird in WordPress integriert. Das bedeutet, dass man mit einen WordPress Installation so viele Blogs anlegen und verwalten kann wie man will.

Core Plugins
WP wird nicht als ein dickes Monster mit tausend nicht abschaltbaren Funktionalitäten ausgeliefert. Stattdessen setzt man auf eine schlanke Basis mit sogenannten Core Plugins, die zwar grundlegende, aber nicht von jedem gebrauchte Funktionalitäten zusammenfassen. Braucht man eine Funktionalität nicht, so deaktiviert man sie. Was sich dann hoffentlich auch positiv auf die Performance auswirkt.

Kommentar-Tag
Eine super nützliche Funktion für Themen Entwickler, die mit einem Aufruf ein Kommentarformular ausgibt.

comment_form($args, $post_id);

Update-Center
Eine gemeinsame Update-Übersicht zu Themes, Plugins und WP unter Dashboard->Aktualisierungen.

Wie bereits oben erwähnt stellt diese Liste nur eine Auswahl an Neuerungen dar. Die ganze Palette kann man auf der offiziellen WordPress Website nachlesen.

Ich meinerseits bin sehr positiv von der neuen WP Version überrascht. Es geht in die richtige Richtung, was die Geschwindigkeit mit Auslagerung in Core Plugins aber auch Funktionalität mit Custom Post Types angeht.

Vielen Dank an die WordPress Entwickler! =)